Eines Tages wurde Ramas Frau Sita von einem mächtigen bösen König entführt.
In seiner Not wandte sich Rama an die Göttin Durga um sie um Hilfe zu bitten.
Da er klug und in den traditionellen Zeremonien ausgebildet war, begann er gewissenhaft das Ritual der Verehrung.
Tagelang rezitierte er Gebete, sang Loblieder und vollzog Lichtsegnungen um der Göttin eine Freude zu machen.
Doch sie trat nicht in Erscheinung.
Rama fragte weise Männer und Priester um Rat, wie er denn die Göttin zufrieden stellen könnte. Sie sagten ihm, er solle Blumen und süße Speisen opfern.
Und Rama schenkte der Göttin die kostbarsten Blüten und brachte ihr die süßesten Früchte. Doch Durga kam nicht.
Tagelang sprach er nun schon seine Gebete, sang Mantren und überhäufte die Göttin mit Blumen.
Da wurde ihm geraten, er solle Durga 108 Lotusblüten darbieten, die kostbarste und seltenste Blüte, die es gibt.
Und er machte sich auf den Weg die 108 Lotusblüten zu sammeln und brachte sie vor Durga.
In einer aufwändigen Zeremonie legte er ihr jede einzelne Blüte zu Füßen. Und als er die 108. hinlegen wollte, stelle er fest, dass eine Blüte fehlte.
Verzweifelt darüber, dass nun alles umsonst gewesen war, und voller Sorge, dass er seine geliebte Sita nicht wiedersehen würde, erinnerte er sich, dass man ihn den Lotusäugigen nannte.
Und er griff zu einem Messer um sein Auge als 108. Lotusblüte der Göttin zu schenken.
Als er das Messer an sein Auge führte, wild entschlossen es zu opfern, erschien plötzlich die Göttin Durga direkt vor ihm.
Und sie segnete Rama.
Durch den Segen der Göttin konnte Rama den bösen König besiegen und seine Sita befreien.